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Frauenkampf

And the Winner is… Goldener Gaul 2024 verliehen

Auch in diesem Jahr hat die feministische Vernetzung – ein Zusammenschluss verschiedener Gruppen aus Stuttgart, die zu feministischen, sozialen und gesellschaftlichen Themen arbeiten – zur Verleihung des Goldenen Gaul Award 2024 eingeladen. Die Verleihung fand am Abend des 26.10.2024 im Prisma in Bad Cannstatt statt. Gemeinsam mit über 250 Stuttgarter*innen hat die feministische Vernetzung – zu der die Gruppen Queerfeminismus Stuttgart, das Feministische Frauen*Gesundheitszentrum Stuttgart (FF*GZ), das Frauenkollektiv Stuttgart, die Organisierte Autonomie Stuttgart und die Gruppe Sozial Radikal gegens Kapital gehören – die Auslobung des diesjährigen Sexisten des Jahres gefeiert.

„Beim diesjährigen Goldenen Gaul hatten die Bürger*innen der Stadt Stuttgart die Möglichkeit am Nominierungsprozess teilzunehmen. Es wurden zahlreiche Nominierungen eingereicht, was uns wieder einmal gezeigt hat, wie tiefgreifend Sexismus in unserer Gesellschaft verankert ist“, sagt Lisa Fetzer, die Pressesprecherin des Goldenen Gaul.

Die Stuttgarter Stadtgesellschaft hatte nicht nur die Möglichkeit Nominierungen einzureichen, sondern konnte über eine Online-Plattform direkt abstimmen, wer ihrer Meinung nach den Goldenen Gaul verdient hat. Und das Ergebnis war eindeutig! Mit über 50 % der Stimmen hat der ehemalige Polizeichef der Landespolizei Baden-Württemberg, Andreas Renner, das Rennen gemacht.

„Wer als Inspekteur der Polizei Nacktbilder an Kolleg*innen verschickt und sexuellen Kontakt gegen Beförderung anbietet ist […] ganz klar ein Sexist, der seine Machtposition missbraucht“, heißt es in der Laudatio am Abend der Awardverleihung. Und weiter: „er hat die in diesem System inhärenten patriarchalen Strukturen erkannt und erschreckend gut für sich genutzt“.

Außerdem gab es noch eine Überraschung: der Oberbürgermeister Frank Nopper hat einen Preis für sein Lebenswerk erhalten. Bei der Bekanntgabe heißt es: „einige haben sich jetzt bestimmt schon gefragt warum er den Preis fürs Lebenswerk bekommt. So alt ist er ja dann doch nicht. Erst im Jahr 2028 wird das nächste Mal der Oberbürgermeister Stuttgarts gewählt. In der Zeit die bis dahin verbleibt, könnte er […] mit sich und seinem Leben als OB ins Gericht gehen“.

Damit endet der diesjährige Goldene Gaul. Lisa Fetzer abschließend: „dank gebührt denjenigen, die die Fälle öffentlich machten und den Frauen, die tagtäglich gegen Sexismus, Patriarchat und andere Formen der Unterdrückung kämpfen“.

Weitere Eindrücke des Abends findet ihr auf der Homepage des Goldenen Gauls: www.goldenergaul.org

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