Die Initiative für ein Sozialforum Stuttgart in der auch wir (organisierte autonomie Stuttgart) sind, hat einen Aufruf zu den Mieterprotesten am 12. November veröffentlicht. Die Initiative erreicht ihr über Instagram (@sozialforum.stuttgart) und per Mail: sozialforum-stuttgart[aet]riseup.net.
Wohnen ist ein Grundrecht für alle und kein Spielzeug von Kapitalinteressen!
Seit Jahren explodieren die Mieten in Stuttgart und im Umland. Inzwischen liegt der durchschnittliche Preis pro Monat pro Quadratmeter Wohnraum bei fast 15 Euro. Das macht eine Steigerung um 5,1 % zum letzten Jahr, in den letzten Jahren eine Steigerung um 50 %. Der Wohnungsmarkt ist damit der Bereich, indem sich Inflation und Teuerungen für uns alle am deutlichsten bemerkbar machen. Wohnen wird damit zum absoluten Luxusgut, und viele Menschen müssen schon mit einfachsten Wohnungen, die sie sich trotzdem nur gerade so leisten können, zufrieden sein. Große Teile des Einkommens vieler muss heutzutage schon für die Miete aufgebracht werden, die Prognose für die Zukunft: Düster.
Hieran anknüpfen will nun einmal mehr die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWSG, welche für 2025 Mieterhöhungen angekündigt hat – und das, obwohl die letzte Mieterhöhung erst 2022 erfolgte und Heizkosten sowieso jedes Jahr erhöht werden. Dass dies geschieht, obwohl die SWSG noch im letzten Jahr einen Gewinn von 12 Millionen Euro gemacht hatte, zeigt deutlich auf: Auch Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge sind an einen Profitzwang gebunden, welcher über die Bedürfnisse der Menschen gestellt wird.
Neben den so entstehenden horrenden Kosten ist die generelle Verfügbarkeit von Wohnraum für viele noch das größere Problem: Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum wird oftmals zur Odyssee, und Geschichten von jahrelangen Wohnungssuchen sind kein Einzelfall. Die Menge an verfügbarem Wohnraum ist viel zu gering. Besonders Frauen, Migrant*innen und ältere Menschen haben als gesellschaftlich benachteiligte Gruppen besonders unter dem katastrophalen Stuttgarter Wohnungsmarkt zu leiden.
Dem gegenüber steht ein massiver Leerstand von tausenden Stuttgarter Wohnungen:
So wird es hingenommen, wenn Großbauprojekte, wie das EnBW-Areal am Stöckach, auf welchem 800 Wohneinheiten entstehen hätten sollen, aus Profitinteressen gestoppt werden. Dass die EnBW hierbei ein Unternehmen in Händen des Landes und von Kommunen ist, macht die Sache nur noch deutlicher. Dies zeigt erneut, dass die Stadtpolitik kein Interesse daran hat, die Situation für Mieterinnen und Mieter zu verbessern, solange dies Profitinteressen im Weg steht.
Die Politik und (Immobilien-)konzerne werden uns von sich aus keine Verbesserung der Situation zugestehen! Eine Verbesserung der Situation kann von uns nur gemeinsam erkämpft werden!
Denn Wohnen ist ein Grundrecht für alle und kein Spielzeug von Kapitalinteressen!
Kommt daher mit uns am 12. November um 17:15 Uhr auf den Stuttgarter Marktplatz und lasst uns gemeinsam vor dem Rathaus ein Zeichen gegen die Mieterhöhung der SWSG und die Zustände auf dem Wohnungsmarkt setzen.
Für Menschen aus dem Stuttgarter Osten: Gerne möchten wir mit Euch gemeinsam anreisen, hierfür treffen wir uns um 16:45 Uhr am Stadtteilzentrum Gasparitsch.