Unsichere Orte für Frauen* aufzeigen, markieren, bekämpfen !
Der Bonner Comedian Luke Mockridge wurde 2019 von seiner Ex-Freundin wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt. Der Beschuldigte bestritt die Vorwürfe von Anfang an. Staatsanwaltschaft und Generalstaatsanwaltschaft stellten sich auf seine Seite und urteilten, keinen Tatverdacht feststellen zu können, wodurch das Verfahren vor eineinhalb Jahren eingestellt wurde. In Folge dessen machte der Spiegel weitere Frauen ausfindig, die Mockridge sexualisierte Übergriffe vorwerfen, unter anderem eine andere Ex-Freundin, die angab, Mockridge habe sie zu sexuellen Dingen genötigt.
Von Beginn an stilisierte sich Mockridge als Opfer einer Medienkampagne und betrieb damit eine Täter-Opfer-Umkehr: Nicht die Frauen, die ihm sexualisierte Übergriffe vorwarfen und nun in der Presse Gehör fanden, waren in seinen Augen die Opfer, sondern er selbst.
Mockridge steht dabei stellvertretend für Männer in Machtpositionen, die selbst nach derartigen Anschuldigungen weiterhin und ohne Konsequenzen ihrem Beruf in der Öffentlichkeit nachgehen können.
Und dieser Missbrauch von Macht geht noch weiter: In einem Podcast-Auftritt verspottete Mockridge Menschen mit Behinderungen und machte sich über die Paralympics lustig. Seine abfälligen Kommentare sind nicht nur respektlos, sondern auch entmenschlichend und zeigen erneut, wie er seine Plattform für verletzende Witze missbraucht, ohne dass er zur Verantwortung gezogen wird.
Am 5.11.2024 tritt Luke Mockridge hier in Stuttgart auf. Wir markieren somit die Liederhalle als einen unsicheren Ort für Frauen. Ein Ort, an dem Täter wie Luke Mockridge, nicht zur Rechenschaft gezogen werden und sogar noch im Rampenlicht stehen. Solch ein Umgang hat für Betroffene weitreichende Konsequenzen: Für andere Täter wird damit eine gewisse „Narrenfreiheit“ geschaffen. Den Betroffenen wird nicht geglaubt und dadurch wird zementiert, dass Frauen generell nicht glaubwürdig seien oder die Schuld bei ihnen selbst liege, da sie sich zu „aufreizend“ kleiden oder zu offen mit ihrer Sexualität umgehen würden.
Wir nehmen diese Täter-Opfer-Umkehr nicht mehr hin. Keine Frau trägt Schuld daran, wenn sie irgendeine Form der Gewalt und somit auch sexualisierte Gewalt erfährt.
Wir akzeptieren die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft, die solche Zustände hervorbringen nicht. Sexualisierte Gewalt muss angeprangert werden. Die Gesellschaft muss sich verändern und für Täter, wie Luke Mockridge müssen Konsequenzen folgen.
Wir möchten uns mit den Betroffenen solidarisieren und gemeinsam gegen die patriarchalen Verhältnisse einstehen, die es ermöglichen, dass Betroffenen nicht geglaubt und Tätern eine Bühne geboten wird.
Wir fordern
#KonsequenzenfuerLuke
#KeineShowfuerTaeter