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Frauenkampf

Ein Angriff gegen eine ist ein Angriff gegen alle!

Einladung zur Kundgebung zum Tag gegen Gewalt an Frauen

Welche Frau und als weiblich gelesene Person kennt es nicht? Auf dem Weg von der Party oder der Arbeit nach Hause den Schlüssel als Waffe in der einen Hand und das Handy in der anderen, um bei einem möglichen sexuellen Übergriff Freund*innen zu alarmieren. Doch die Gefahr für einen Übergriff lauert nicht nur nachts im Dunkeln. Ständig müssen wir in der Zeitung und anderen Medien davon lesen, dass wieder eine Belästigung stattgefunden hat und das zu jeder denkbaren Uhrzeit. Genau das haben wir satt!

Frauen und als weiblich gelesene Personen werden….

  • …. in ihrem Alltag bedroht, beschimpft, degradiert und nicht ernst genommen.
  • …. als unfähige menschliche Subjekte dargestellt, die es zu beschützen gilt.
  • …. ungefragt angefasst oder wie „zufällig“ berührt.
  • …. im häuslichen Umfeld als Prellbock missbraucht, sowohl durch physische Schläge als auch durch psychischen Terror.
  • …. sexuell genötigt, missbraucht, vergewaltigt und ermordet.

Wir sagen nein zu Berührungen nach denen wir nicht verlangt haben, zu Schlägen die folgen, wenn keine Argumente mehr ausreichen und zu sexueller Nötigung, die wir eben nicht provoziert haben!

Sexualisierte Übergriffe und Vergewaltigungen müssen wir aber immer fürchten, es schwebt wie eine ständige Bedrohung über uns. Dadurch wird uns ein kollektives Gedächtnis antrainiert, das uns in unserem Handeln und Verhalten einschränkt. Fragen wie „Was hast du angehabt?“, „Hast du es nicht auch provoziert?“ oder „Warum hast du diesen Nachhauseweg gewählt?“ implizieren immer, dass wir eine Teilschuld an Übergriffen und Belästigungen hätten.

Doch die Gewalt gegen uns beginnt schon viel früher. Unsere Grenzen werden ständig überschritten und wir werden belächelt, wenn wir diese Grenzen einfordern und uns wehren. Wir werden nicht ernst genommen und gehört. Denn es fängt eben nicht erst an Gewalt zu sein, wenn sichtbare Beweise wie blaue Flecken oder weitere Verletzungen zurück bleiben. Psychische Gewalt wie Gaslighting hinterlässt tiefe Spuren und wir tragen lange die Konsequenzen, auch wenn es sich für den Täter nur als Scherz oder nicht weiter schlimm anfühlt.

Wir sind wütend darüber, dass Gewalt gegen Frauen so alltäglich ist und sie oft nicht mehr wahrgenommen und als natürlich akzeptiert wird. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der wir keine Angst haben müssen, wenn wir nach Hause gehen. In der wir uns frei entscheiden können wann wir wo hingehen und was wir dabei tragen können. Wir wollen nicht bei jeder neuen Beziehung überlegen müssen ob wir einen „guten“ Partner gefunden haben, der uns nicht schlägt oder übergriffig wird. Wir wollen frei sein vom Zwang uns und unseren Körper zu optimieren und zu schützen.

Hierzu müssen wir erkennen, dass es sich dabei nicht um tragische Einzelschicksale handelt. Es geht um strukturelle Gewalt, die tief in unserer patriarchalen Gesellschaft verankert ist. Wir müssen die Solidarität unter uns Frauen aufbauen, um uns gegenseitig zu schützen, hinzusehen und zu reagieren. Wir wollen uns auch bei Angriffen und Beleidigungen wie zb. als „Emanzen“ geltende Frauen unterstützen und gegenseitig stärken. Dabei fordern wir auch ein, dass Täter nicht mehr von der Gesellschaft geschützt werden und Übergriffe bagatellisiert werden. Wir fordern ein, dass es nicht mehr hingenommen wird, dass sich Männer einfach herausnehmen können Frauen und als weiblich gelesene Personen als sexuelle Dienstleisterinnen oder als Besitztum anzusehen, sondern als gleichwertigen Menschen. Dazu müssen wir unsere Gesellschaft von Grund aus verändern, patriarchale Denkmuster und Handlungsweisen überwinden und die Unterdrückung der Frau beenden.

Lasst uns daher zusammen ein starkes Zeichen gegen diese Alltäglichkeiten setzen. Lasst uns zusammen die Gewalt anprangern, egal ob sie hier in Stuttgart, in der BRD oder in sonst einem Land passiert.

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