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Frauenkampf

Keine Show für Täter: Till Lindemann in Stuttgart

Unsichere Orte für Frauen* aufzeigen, markieren, bekämpfen!

Seit Mai dieses Jahres werden Vorwürfe gegen Till Lindemann und die Band Rammstein laut. Frauen berichten von sexualisierten Übergriffen, Gewalterfahrungen, K.O.-Tropfen und Machtmissbrauch rund um die Band und ihre Konzerte. Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung decken ein perfides Rekrutierungssystem auf, dessen Zweck es ist, den Bandmitgliedern junge Frauen für private After-Show-Partys zuzuführen. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Berlin gegen Till Lindemann wurde aus Mangel an Beweisen inzwischen eingestellt.

Ein Mangel an Beweisen heißt aber noch lange nicht, dass er unschuldig ist oder dass die Erfahrungen der vielen Betroffenen weniger wahr wären. Es macht lediglich die patriarchalen Strukturen bei der Polizei, im Justizsystem und seinen Gesetzen und in unserer Gesellschaft einmal mehr deutlich. Wenn Betroffene sich trauen, öffentlich über ihre traumatischen Erfahrungen zu sprechen, sind sie massivem Hass, Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Während Täter geschützt werden, werden die Aussagen der Frauen in Frage gestellt und ihnen wird eine Mitschuld an den Taten gegeben.

Am Samstag, den 16.12.2023 tritt der Täter, Till Lindemann, mit seinem Soloprojekt in der Porschearena hier in Stuttgart auf. Wir markieren somit die Porschearena als einen unsicheren Ort für Frauen. Ein Ort, an dem Täter wie Till Lindemann nicht zur Rechenschaft gezogen werden und sogar noch im Rampenlicht stehen. Ein Ort, an dem die patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft deutlich werden, welche Machtmissbrauch, sowie Gewalt an Frauen ermöglichen, fördern und im Nachgang noch die Täter schützen.

Wir akzeptieren die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft, die solche Zustände hervorbringt, nicht. Sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch müssen angeprangert werden.

Wir fordern eine Gesellschaft, die sich solidarisch an die Seite der Betroffenen Frauen stellt!

Wir fordern eine Gesellschaft, die Täter nicht länger schützt!

Wir fordern eine Gesellschaft, die Tätern keine Bühne gibt und Konsequenzen spürbar werden lässt!

#KeineShowFuerTaeter


*Wir setzen das Wort Frau/Frauen für Personen, die sich als Frau definieren und/oder von der Gesellschaft als Frau gelesen werden und somit ähnliche Erfahrungen machen
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