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Frauenkampf

Keine Show für Täter – Unsichere Orte für Frauen aufzeigen, markieren, bekämpfen !

Der Bonner Comedian Luke Mockridge wurde 2019 von seiner Ex-Freundin wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt. Der Beschuldigte bestritt die Vorwürfe von Anfang an. Staatsanwaltschaft und Generalstaatsanwaltschaft stellten sich auf seine Seite und urteilten, keinen Tatverdacht feststellen zu können, wodurch das Verfahren vor eineinhalb Jahren eingestellt wurde.

In Folge dessen machte der Spiegel weitere Frauen ausfindig, die Mockridge sexualisierte Übergriffe vorwerfen, unter anderem eine andere Ex-Freundin, die angab, Mockridge habe sie zu sexuellen Dingen genötigt.

Mockridge hatte sich von Anfang an als Opfer einer Medienkampagne stilisiert und damit eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben: Nicht seine Ex-Freundinnen und die anderen Frauen, die ihm sexualisierte Übergriffe vorwarfen und nun in der Presse Gehör fanden, waren in seinen Augen die Opfer, sondern er selbst.

Mockridge steht dabei stellvertretend für eine ganze Reihe finanziell gut aufgestellter und von der Gesellschaft angesehener Männer, die nach derartigen Anschuldigungen nicht zur Rechenschaft gezogen werden, sondern weiterhin und ohne Konsequenzen ihrem Beruf in der Öffentlichkeit nachgehen können.

Am 2. und 3. Juni tratt Luke Mockridge hier in Stuttgart auf und die Schleyer Halle war somit ein unsicherer Ort für Frauen*. Ein Ort, an dem Täter wie Luke Mockridge, nicht zur Rechenschaft gezogen werden und sogar noch im Rampenlicht stehen. Solch ein Umgang hat für Frauen weitreichende Komsequenzen: Für andere Täter wird damit eine gewisse „Narrenfreiheit“ geschaffen. Den Betroffenen wird nicht geglaubt und dadurch wird zementiert, dass Frauen generell nicht glaubwürdig seien oder die Schuld bei ihnen selbst liege, da sie sich zu „aufreizend“ kleiden oder zu offen mit ihrer Sexualität umgehen würden.

Wir nehmen diese Täter-Opfer-Umkehr nicht mehr hin. Keine Frau trägt Schuld daran, wenn sie irgendeine Form der Gewalt und somit auch sexualisierte Gewalt erfährt.

Wir akzeptieren die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft, die solche Zustände hervorbringen nicht. Sexualisierte Gewalt muss angeprangert werden. Die Gesellschaft muss sich verändern und für Täter, wie Luke Mockridge müssen Konsequenzen folgen.

Wir möchten uns mit den Betroffenen solidarisieren und gemeinsam gegen die patriarchalen Verhältnisse einstehen, die es ermöglichen, dass Betroffenen nicht geglaubt und Tätern eine Bühne geboten wird.

(*Wir setzen das Wort Frau/Frauen für Menschen, die sich als Frau definieren oder von unserer Gesellschaft weiblich gelesen werden)

Wir fordern

#KonsequenzenfuerLuke

#KeineShowfuerTaeter

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