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Antifa

Gedenkkundgebung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 1945, vor nunmehr 78 Jahren, befreite die Rote Armee die drei Konzentrationslager in Auschwitz. Inzwischen ist der 27. Januar ein internationaler Gedenktag an den Holocaust, den nationalsozialistischen Völkermord an über sechs Millionen Menschen jüdischer Abstammung. Für uns ist es ein Gedenktag an alle Opfer nationalsozialistische Verfolgung. Es ist aber auch ein Tag, an dem wir angesichts der gegenwärtigen Kriege daran erinnern wollen, dass sich die nationalsozialistische Gewalt mit Beginn des 2. Weltkrieges enorm radikalisierte, dass Nationalismus und Rassismus ein häufiges Mittel zwischenstaatlicher Kriegführung sind und dafür gezielt angeheizt werden.

Die nationalsozialistische Verfolgung begann in Stuttgart wie überall mit dem Tag der Machtübergabe an die Nationalsozialisten, dem 30. Januar 1933. Die ersten Konzentrationslager wurden nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 für politischen Gegner*innen, darunter auch viele Menschen jüdischer Abstammung, errichtet. Dies war darüber hinaus der Auftakt für die systematische Verdrängung der jüdischen Bevölkerung aus der Gesellschaft.

Von Stuttgart-Nord, dem Ort an dem sich heute die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ befindet, wurden ab 1941 Jüd*innen sowie Sinti und Roma aus Württemberg in Zügen nach Auschwitz, Riga, Izbica und Theresienstadt deportiert. Die durch einen beispiellosen Antisemitismus, Antiziganismus und Hass auf jene Menschen, die nicht zur nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ zählten, vorangetriebene Entmenschlichung führte dazu, dass weite Teile der Bevölkerung die Verbrechen vor ihrer Haustüre ignorierten oder dabei mitwirkten. Nach der militärischen Niederlage des Nationalsozialismus fanden viele Täter*innen in der neuen Bundesrepublik Deutschland problemlos zurück in ein ziviles Leben oder kamen gar zu Amt und Würden. So ist es nicht verwunderlich, dass bis heute in staatlichen Handlungen und in der Gesellschaft nationalsozialistische Muster erkennbar sind. Eben jene Muster der Entmenschlichung, des blinden Gehorsams, der Ignoranz gegenüber Marginalisierten und des Wegsehens. Dies gilt es zu kritisieren und zu bekämpfen!

Kundgebung
Sonntag, 29. Januar 2023, 14 Uhr
Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“
Nordbahnhof Stuttgart

Eine Initiative von
– Zusammen Kämpfen Stuttgart
– Mauthausenkomitee Stuttgart e.V.

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